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Prozessanalyse und -optimierung
Das Verteilungskonzept für Webanfragen unterscheidet sich von dem für Dialoganfragen aus dem SAP GUI. Bei SAP-GUI-Anfragen werden die Anfragen eines Benutzers ohne weiteren Dispatching-Schritt von der Applikationsinstanz bearbeitet, auf die der Benutzer beim Anmelden einmal verwiesen wurde. Beim Dispatchen von Webanfragen wird nur für eine Transaktion die Bearbeitung durch dieselbe Instanz garantiert, eine neue Transaktion kann schon wieder auf einer anderen Instanz ausgeführt werden, ebenso werden Anfragen ohne transaktionalen Kontext, die man als stateless bezeichnet, immer neu verteilt.
Sowohl beim Customizing als auch bei kundeneigenen Programmen und Modifikationen muss daher schon bei der SAP-Einführung auf die spätere Performance geachtet werden. Werden diese Aufgaben von einem Beratungspartner durchgeführt, muss dieser nicht nur auf den Funktionsumfang, sondern auch auf die Performance seiner Entwicklungen verpflichtet werden.
Wozu braucht ein Unternehmen eine SAP-Basis-Abteilung? [Am Beispiel unseres Unternehmens]
Auf jedem Applikationsserver existieren Ressourcen, die nur einmalig zur Verfügung stehen. Diese Ressourcen können nur von einem Workprozess und nicht von mehreren zugleich verwendet werden. Wenn ein Prozess diese Ressource verwenden möchte, setzt er ein Semaphor. Wenn andere Prozesse diese ebenfalls benötigen, müssen sie so lange warten, bis der das Semaphor haltende Prozess seine Aktion beendet hat. So muss z. B. immer, wenn ein Eintrag in einem SAP-Puffer geändert werden soll, ein Semaphor gesetzt werden, da nur ein einziger Prozess eine Änderung im Puffer vornehmen kann. Warten mehrere Prozesse auf ein Semaphor, bezeichnet man dies als Serialisierung. Eine weitere Operation, bei der ein Semaphor gesetzt wird, ist das Roll-in bzw. Roll-out. Dies bedeutet, dass immer nur ein Prozess nach dem anderen ein Roll-in bzw. Roll-out durchführen kann. Eine vollständige Liste der SAP-Semaphore erhalten Sie mit der Werthilfe (F1) zum Feld Gesperrte Semaphore.
Auf wie viele Rechner und SAP-Instanzen soll die SAP-Applikationsebene verteilt werden? Grundsätzlich sollten Sie nicht unnötig viele Rechner und Instanzen einrichten, da mit jedem zusätzlichen Rechner und jeder zusätzlichen Instanz ein erhöhter Verwaltungs- und Überwachungsaufwand einhergeht. Folgende Argumente sprechen jedoch für die Einrichtung mehrerer Instanzen: Fällt ein Rechner bzw. eine Instanz aus, müssen die verbleibenden Rechner bzw. Instanzen die zusätzliche Last auffangen. Die Folgen sind dabei umso drastischer, je weniger Rechner bzw. Instanzen konfiguriert wurden. Anmeldegruppen (siehe Abschnitt 7.2.4, »Dynamische Benutzerverteilung: Anmeldegruppen konfigurieren«) sind ein wichtiges Mittel zur Lastverteilung. Diese können aber nur eingesetzt werden, wenn mehrere Instanzen konfiguriert sind. Bei sehr großen Instanzen können singuläre Ressourcen wie der Dispatcher, die Roll- oder die Pufferverwaltung zum Performanceengpass werden. Wann dieser Effekt jedoch auftritt, muss im Einzelfall geprüft werden. SAP gibt an, dass Sie Instanzen bis zu 512 GB Größe konfigurieren können.
Basisadministratoren steht mit "Shortcut for SAP Systems" eine PC-Anwendung zur Verfügung, die etliche Tätigkeiten in der SAP Basis vereinfacht bzw. ermöglicht.
In diesem Fall müssen Sie die Zeitmessungen mit niedriger Messgenauigkeit durchführen (Einstellungen > Messgenauigkeit > Niedrig).
Auf www.sap-corner.de finden Sie ebenfalls viele nützliche Informationen zum Thema SAP Basis.
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